Gut reflektiert im Früchtewunderland

Hallo ihr Lieben! Erst mal wünsche ich euch ein frohes neues Jahr! Leider gab es mit der Gestaltung des Blogs einige Probleme, deshalb kann ich jetzt erst den Eintrag hochladen den ich eigentlich schon vor genau einem Monat mit euch teilen wollte. Ich wünsche euch aber dennoch viel Spaß beim lesen! 

Ich erinnere mich noch ziemlich genau daran, als Fabienne und ich am 23 November abends packend im Wohnzimmer standen und mit einem kleinen Schreck bemerkt haben: „Ok morgen um die Uhrzeit sind wir schon in Lima“. Wir konnten es irgendwie gar nicht glauben, dass unsere Zeit hier in Chile so schnell vergangen ist, dass bereits unser Zwischenseminar anstand. Wir sind jetzt einfach schon drei Monate hier und fühlen uns so als wären erst drei Wochen vergangen. Trotzdem haben wir uns auch schon lange darauf gefreut nach Peru zu fliegen und so ging es dann am 24 November auch gleich in Santiago los. Leider konnte sich unser Team nicht vollzählig auf den Weg machen, weil Eva schon eine Woche lang krank mit Mumps im Bett lag, das war total schade aber die Gesundheit geht halt nun mal doch vor. Heute kann ich zum Glück schon sagen, dass sie wieder gesund ist!

 

 

Als wir dann am Montag Abend angekommen sind hat uns bereits Olli Mally mit zwei der insgesamt elf deutschen Volontäre, die in Lima arbeiten erwartet. Olli ist ein deutscher Hauptamtlicher CVJM Mitarbeiter, der aber schon fast fünf Jahre in Lima lebt und arbeitet. Er ist für die Missionsarbeit und die Arbeit mit den Volontären im YMCA Peru zuständig und hat auch unser Seminar vorbereitet.

 

 

Ziel unserer Tage in Lima war es nämlich, die ersten drei Monate unseres Aufenthalts hier zu reflektieren und neue Impulse für unsere restlichen sechs Monate zu sammeln. Dazu haben wir sehr viele Gruppenübungen und –Gespräche geführt. Dabei sprachen wir zum Beispiel über Probleme mit den Kulturunterschieden, Herausforderungen bei unserer Arbeit und den aktuellen Stand in unseren Projekten. Außerdem gab es auch einige Einheiten zu den Themen wie funktioniert Teamarbeit, welche Rollen haben wir im Team eingenommen und was können wir in der Zusammenarbeit für die Zukunft noch verbessern. Rückblickend kann ich nur sagen, dass die Woche sowohl mich persönlich als auch das Team an sich total weiter gebracht haben.

Der zweite Teil unserer Woche bestand aber auch daraus die Projekte der Peru Freiwilligen ein bisschen besser kennenzulernen und so waren wir fast jeden Tag mit ihnen in ganz Lima unterwegs. Da wir jedes Mal fast zwei Stunden im Bus saßen (Lima ist einfach so unbeschreiblich groß!) hatten wir total viel Zeit uns auszutauschen, was richtig cool war. Meine zwei persönlichen Projekthighlights waren:

  1. Das Frauenprojekt in Independcia, einem der Armenviertel Limas: Jede Woche treffen sich die Volontäre mit Frauen des Stadtteils um gemeinsam zu stricken, zu reden und eine Andacht zu hören. Ziel ist es eine Gemeinschaft zu schaffen, in der sich die Frauen bei Problemen gegenseitig zu unterstützen und für einander da zu sein. Das finde ich ein super Projekt und wir wurden von den Frauen auch total nett empfangen und direkt mit Fragen gelöchert.

  1. Das Projekt „Crecemos Felices“ ist ein Programm in dem Kinder teilnehmen, die für die Versorgung ihrer Familie auf der Straße gearbeitet haben. Sie werden gemeinsam mit ihren Eltern unterstützt, dass sie Schulbildung erlangen können. Die Volontäre arbeiten in der Nachmittagsbetreuung und da waren wir auch dabei. Gemeinsam mit den Kids haben wir getobt, gespielt und Hausaufgaben gemacht. So kann ich jetzt auch stolz sagen, dass ich zwei peruanische Klatschspiele kann. Das hat mich total an meine Kindheit erinnert, als wir „Beim Müller hats gebrannt brannt brannt“ gespielt haben und es war richtig spaßig und schön.

Soweit der Zeitplan es dann zuließ durften wir mit den Peru Volis auch ein bisschen die Stadt erkunden. An einem Abend waren wir gemeinsam im Parque de Aguas, einem Wasserpark in dem wir einen Heidenspaß hatten. Einige Spielkinder, darunter ich haben dann aber auch dementsprechend klatschnass den Park wieder verlassen und sich gemütlich zu acht in ein Taxi für vier Personen gequetscht. Da dachte ich mir dann nur: So fühlt sich Südamerika an, war ziemlich abenteuerlich.

Genauso feucht fröhlich ging es auch am Sonntag weiter, als wir gemeinsam an die Costa Verde gefahren sind. Die sogenannte „grüne Küste“ hat sich ihren Namen auch wirklich verdient, denn sie ist der mit Abstand grünste Ort der sonst so kahlen trockenen Stadt. Ich will gar nicht wissen wie viel Wasser man braucht um diesen kilometerlangen Teil der Küste zu bewässern, denn Lima ist eigentlich die zweitgrößte Wüstenstadt der Welt. Gemeinsam mit JoJo und zwei anderen Peru Volis habe ich dann den Sprung (oder eher Holperlauf über den Steinstrand) ins kalte Wasser gewagt. Das kalte Wasser war in dem Fall der Pazifik, der aber nach zehn Minuten gar nicht mehr so eisig war, wie er sich am Anfang angefühlt hat. Nach dem Sonnenuntergang am Meer haben wir uns dann noch nach Baranco aufgemacht, das Szeneviertel der Stadt. Die Straßen dort haben mich wegen der Graffitis fast ein bisschen an Valparaíso erinnert waren aber trotzdem wieder ganz anders.

 

 

 

 

 

Alles in allem kann ich nur sagen, dass die Woche echt perfekt war und mir super gut gefallen hat. Vor allem das Wiedersehen und die Zeit mit den Peru Freiwilligen war echt schön. Zu guter Letzt möchte ich euch aber noch mein persönliches kulinarisches Highlight vorstellen und so auch das Geheimnis des Eintragstitels lösen: Ich habe mich in Lima wirklich wie im Wunderland der Früchte gefühlt, denn es gab so eine riesige Auswahl an himmlisch schmeckenden Früchten, die es in Chile leider nicht gibt. So habe ich jeden Tag mindestens eine Mango, ein paar Maracujas, ein bisschen Ananas, aber auch etwas speziellere Früchte wie Granadillas (ähnlich wie Maracujas nur süßer) verspeist. Das war so lecker und deshalb auch mein persönliches i-Tüpfelchen auf der Reise.

Hier noch eine Galerie mit ein Paar mehr Eindrücken des Seminars:

So schön es auch war, war ich wirklich froh wieder zu Hause zu sein. Ja zu Hause.. so fühlt sich Valparaíso und der YMCA tatsächlich schon fast für mich an. So ging es dann auch direkt nahtlos und mit neuer Motivation weiter mit der Arbeit, den Programmen und der Vorbereitung für Weihnachten im YMCA. Da ja Weihnachten nun schon vorbei ist und wir momentan mitten im Kinderferienprogramm Vacaciones Felices sind in dem ich von acht Uhr Morgens bis sechs Uhr Abends tätig bin, weiß ich leider noch nicht wie schnell ich es schaffe wieder etwas hoch zu laden. Ich bemühe mich aber euch nicht all zu lange warten zu lassen!